Pflegeleitbild

Pflegeleitbild

Der Mensch, der aus Leib, Seele und Geist besteht, ist jederzeit in seiner Gesamtheit zu sehen
und als Persönlichkeit ernst zu nehmen. Altsein ist die letzte Stufe der Erfüllung menschlichen Lebens.
Dabei ist es selbstverständlich, dass wir die religiöse Überzeugung
eines jeden Bewohners achten und auf Wunsch religiöse Begleitung vermitteln.

In jedem Bewohner sehen wir einen Menschen mit eigener Lebensgeschichte,
mit eigenen Fragen und Ängsten, Erwartungen und Bedürfnissen,
Lebensgewohnheiten, Weltanschauungen und persönlichem Umfeld. Wir wollen auf seine Individualität eingehen.
Dies alles wird im Rahmen des Pflegemodells
(ABEDL = Aktivitäten, Beziehungen u. existenzielle Erfahrungen des tägl. Lebens) berücksichtigt.

Wir fördern, erhalten oder verbessern die Selbständigkeit des uns anvertrauten Menschen und beteiligen die Bezugspersonen der Patienten individuell an der Pflege. Wir bemühen uns darum, dem Bewohner und seinen Angehörigen zu helfen, auch mit den Grenzen von Krankheit und Behinderung sinnvoll leben zu können. Sterben und Tod sind für uns untrennbarer Teil des Lebens. Wir treten für ein Sterben in Würde ein.

Wir orientieren uns am Pflegemodell ABEDL, das dem Pflegehandeln zugrunde gelegt wird.
Die Pflegeprozessmethode dient bei uns als Grundlage für alle pflegerischen Tätigkeiten,
mit den Pflegestandards und der Dokumentation als Nebenleistung,
als Mittel zur Überprüfung der Pflegequalität.
Mit dem Dokumentationssystem gewährleisten wir eine schriftliche Form der Dokumentation aller Pflegeschritte,
um Ergebnisse überprüfen und sichtbar machen zu können. Wir erfassen Probleme,
Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten, um so Pflege individuell planen zu können.

Mit Hilfe von Pflegestandards führen wir die Pflege aus, bewerten und dokumentieren sie,
um so die Pflegequalität sicherzustellen. Die Pflegestandards orientieren sich
an dem Bedarf und den Bedürfnissen der Bewohnern und unterliegen einer ständigen Überprüfung

Die Pflegestandards gewährleisten mindestens eine Routine-Pflege, orientiert an der angemessenen Pflege,
um in Ausfallzeiten mindestens eine sichere Pflege durchführen zu können.
Die kontinuierliche Überprüfung der Standards ist Voraussetzung für eine
am pflegewissenschaftlichen Prozess orientierte Pflege.

Eine Arbeitsteilung nach dem Gesundheitsprinzip (Bezugspflege),
ermöglicht die Betreuung und Begleitung der Bewohner-/innen in ihrer Gesamtheit
(Körper, Seele, Geist und Umwelt).

Mindestens 50% des Pflegepersonals besteht aus voll examiniertem Pflegepersonal,
Krankenpflege- und Altenpflegepersonal.
Die Mitarbeiter werden durch Fort- und Weiterbildungen an den neuesten pflegewissenschaftlichen Stand herangeführt,
um diesen am Kunden fortzusetzen. Weiterbildungen tragen bei zur Qualitätssicherung pflegerischen Handelns,
fördern die gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Berufszufriedenheit der Pflegenden.

Das Wohlbefinden von Bewohnern und Mitarbeitern hat gleichen Stellenwert, um ein zufriedenes Arbeitsklima zu ermöglichen.

Konfliktsituationen werden durch Mitarbeitergespräche, Teamgespräche usw. entschärft.

Wir verstehen uns als Partner in einer interdisziplinären und multikulturellen Arbeitsgemeinschaft.

Wir arbeiten auf allen Ebenen und mit allen Berufsgruppen kooperativ zusammen.

Der Führungsstil im Pflegebereich soll zu einer vertrauensvollen Atmosphäre beitragen.
Er ist von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt.
Führen wollen wir als Aufgabe wahrnehmen, in der wir auf Transparenz der Entscheidungen,
Delegation von Aufgaben, Stärkung der Eigeninitiative und Mitverantwortung der Mitarbeiter setzen.

Wir wollen die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter-/innen durch regelmäßige Teambesprechungen aktivieren,
fördern und unterstützen.

Wir bilden Altenpfleger/-innen aus und kommen dem Ausbildungsanspruch der Schüler/-innen nach.
Wir unterstützen sie, ihre Fachkompetenz und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst.

Nach unserer Überzeugung braucht die Ausbildung eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis,
d.h. eine möglichst weitgehende Abstimmung zwischen den Lernorten
Schule und praktischem Einsatzbereich und eine kooperative Zusammenarbeit zwischen
Schulleitung und Pflegedienstleitung/ Stationsleitung.

In allen Arbeitsbereichen, in denen wir tätig sind, berücksichtigen wir die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit.
(Abfall, Energie, Wasser, Fahrzeuge, alternative Pflegemethoden).

Wir sind uns bewusst, daß wir in unserer Tätigkeit und darüber hinaus das Ansehen unseres Berufes
prägen und Werbeträger für die Pflegeberufe sind.
Wir wollen das Image und die Attraktivität unseres Berufstandes wahren und fördern.

(Erstellt in Zusammenarbeit der examinierten Pflegekräfte im März 1999)

Alle in der Pflege tätigen Mitarbeiter sind über das Leitbild informiert und verpflichtet danach zu handeln.